Strom sparen

Stromspartipps für kleine und mittelständische Unternehmen – Sofort sparen, dauerhaft profitieren

Energieeffizienz ist längst kein reines Umweltthema mehr, sie entscheidet direkt über die
Wirtschaftlichkeit eines Unternehmens. Gerade kleine und mittelständische Betriebe stehen
unter Druck, steigende Stromkosten aufzufangen und gleichzeitig nachhaltig zu handeln.
Dabei muss Energiesparen nicht immer mit großen Investitionen verbunden sein. Oft sind es
viele kleine, gezielte Maßnahmen, die in Summe einen deutlichen Unterschied machen. Wer
bewusst mit Strom umgeht, senkt nicht nur Kosten, sondern erhöht auch die
Betriebssicherheit und schafft eine moderne, verantwortungsbewusste Unternehmenskultur.

Quick Wins im Betrieb – Grundlast senken, Standby stoppen

Viele kleine Maßnahmen entfalten schnell messbare Effekte, besonders dort, wo Geräte
unnötig laufen. Beginnen Sie mit einer konsequenten Reduktion der Grundlast, schalten Sie
Computer, Monitore, Drucker, Kaffeemaschinen und Ladestationen außerhalb der
Betriebszeiten vollständig ab. Intelligente Steckdosenleisten und Zeitschaltprogramme helfen,
Routinen zu automatisieren und menschliche Fehler zu vermeiden. In Nebenflächen wie
Fluren, Sanitär- und Archivräumen sorgt die Umrüstung auf LED in Kombination mit Präsenz-
und Tageslicht Sensorik für dauerhaft geringere Verbräuche, ohne den Komfort zu mindern.
Auch Raumtemperaturen sind ein Hebel. Jede unnötige Kühlung oder Überheizung treibt den
Energiebedarf hoch. Richten Sie für Büro- und Serverräume klare Temperaturfenster ein und
prüfen Sie Kühlschränke oder Kühltruhen regelmäßig auf Vereisung, das Abtauen verbessert
die Effizienz spürbar und verlängert die Lebensdauer der Geräte. Ergänzend lohnt es sich,
Drucker zu zentralisieren, Duplex als Standard festzulegen und Standby-Zeiten auf allen
Geräten zu verkürzen.

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Stromspartipps für kleine und mittelständische Unternehmen
Stromspartipps für kleine und mittelständische Unternehmen

Technik & Gebäude effizient steuern

In Produktion und Gebäudetechnik liegen die größten Einsparpotenziale. Setzen Sie bei
Motoren und Antrieben auf hohe Effizienzklassen (IE3/IE4) und nutzen Sie Frequenzumrichter
bei drehzahlvariablen Anwendungen wie Pumpen oder Ventilatoren. So passt sich die Leistung
dem realen Bedarf an, statt konstant „Vollgas“ zu laufen. Druckluft ist teuer, prüfen Sie deshalb
Leckagen regelmäßig, reduzieren Sie den Systemdruck auf das notwendige Niveau und
ersetzen Sie, wo möglich, Druckluftanwendungen durch elektrische Direktantriebe.
Bei Heizung, Klima und Lüftung gilt: Bedarf vor Zeitplan. CO₂- oder Feuchtesensorik verhindert
Überlüftung, während Zonierung sicherstellt, dass nur genutzte Bereiche konditioniert werden.
Ein hydraulischer Abgleich und eine klare Nachtabsenkung stabilisieren den Verbrauch
zusätzlich. Passive Maßnahmen wie Verschattung, helle Oberflächen und gezielte Nutzung
von Tageslicht senken den Kühlbedarf und verbessern gleichzeitig das Arbeitsumfeld.

Energieeffizienz beginnt im Kopf und in der Organisation

Technik allein spart noch keinen Strom, entscheidend ist die Organisation. Benennen Sie
Energie-Champions in den Abteilungen, die als erste Ansprechpersonen fungieren,
Maßnahmen koordinieren und Kennzahlen im Blick behalten. Verankern Sie einfache Routinen,
ein „Licht-aus“- und „Geräte-aus“-Check am Schichtende, klare Verantwortlichkeiten für die
Bedienung energieintensiver Anlagen sowie kurze, regelmäßige Team-Updates zu erreichten
Einsparungen. Sichtbare Erfolge motivieren und machen Effizienz zur Gewohnheit.

Ebenso wichtig ist der rechtssichere Betrieb, denn elektrische Betriebsmittel müssen regelmäßig geprüft werden. Das reduziert Störungen und gefährliche Defekte, verhindert unnötigen Mehrverbrauch und sorgt dafür, dass Ihre Anlagen im optimalen Wirkungsgrad laufen. Ergänzen Sie dies durch kurze Schulungen, etwa zum richtigen Umgang mit Druckluft, zur sinnvollen Temperaturwahl oder zu IT-Power-Policies, damit alle Mitarbeitenden wissen, wie sie aktiv beitragen können.

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Die Top 4 führenden Anbieter für DGUV V3 Prüfungen

Regelmäßige Prüfungen nach DGUV V3 sind entscheidend, um Sicherheitsrisiken zu
minimieren, Ausfälle zu verhindern und die Rechtssicherheit Ihres Betriebs zu gewährleisten.
Die folgenden Anbieter sind verlässliche Anlaufstellen mit geprüfter Fachkompetenz und
praxisnahen Prüfkonzepten:
● Prüfinstitut Bertsch GmbH – Spezialist für DGUV-V3-Prüfungen, bundesweit mit
regionalen Teams vor Ort.
● TÜV SÜD – Wiederkehrende Prüfungen elektrischer Anlagen und Betriebsmittel nach
DGUV V3 durch Elektrofachkräfte.
● DEKRA – Prüfung elektrischer Anlagen/Betriebsmittel zur Rechtssicherheit und
Vermeidung von Ausfällen.
● E+Service+Check GmbH – Bundesweite Prüfungen elektrischer Anlagen, Maschinen &
Betriebsmittel.

Digitalisierung & Monitoring – Messen, wissen, optimieren

Ohne Daten bleibt Effizienz Zufall. Ein Lastprofil über Smart Metering oder Unterzähler macht
sichtbar, was nachts und am Wochenende läuft, wo Lastspitzen entstehen und welche
Anlagen die größten „Stromfresser“ sind. Mit einem einfachen Dashboard lassen sich Verläufe
vergleichen, Abweichungen erkennen und Gegenmaßnahmen priorisieren. So werden
beispielsweise energieintensive Startvorgänge großer Verbraucher zeitlich versetzt, Softstarter
eingesetzt oder Prozesse in Zeiten niedriger Grundlast verlagert.
Definieren Sie ein schlankes KPI-Set: kWh pro Produkt oder Auftrag, Grundlast in kW,
Spitzenlast in kW sowie Betriebsstunden kritischer Anlagen. Legen Sie Schwellwerte fest (z. B.
Abweichungen >5 % zum Vorwochenwert) und koppeln Sie daran konkrete Maßnahmen. Ein
kurzer Wochenbericht hält alle Beteiligten auf Kurs, während ein quartalsweiser Deep-Dive die
Wirksamkeit größerer Investitionen prüft und die Roadmap schärft.

Erneuerbare Energie & Eigenverbrauch clever nutzen

Photovoltaik rechnet sich für viele KMU, vor allem bei Tagesbetrieb. Planen Sie die
Betriebszeiten geeigneter Verbraucher so, dass möglichst viel Solarstrom direkt genutzt wird,
zum Beispiel Warmwasserbereitung, Spül- oder Waschprozesse in der Gastronomie sowie das
Laden von E-Fahrzeugen. Ein Batteriespeicher kann helfen, teure Lastspitzen zu kappen oder PV-Strom in die Abendstunden zu verschieben, die Wirtschaftlichkeit hängt von Ihrem Lastprofil und den Tarifbedingungen ab.

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Prüfen Sie außerdem regelmäßig Ihr Leistungspreismodell und verhandeln Sie bei veränderten
Lasten nach. In Kombination mit einfachen Lastmanagement-Regeln, etwa einer definierten
Startreihenfolge großer Maschinen, lassen sich Spitzen glätten, Netzentgelte senken und die
Eigenverbrauchsquote erhöhen.

Fazit – Energieeffizienz als fortlaufender Prozess

Strom sparen ist kein einmaliges Projekt, sondern ein kontinuierlicher Verbesserungsprozess.
Wer mit klaren Zielen, strukturierten Etappen und motivierten Mitarbeitenden an das Thema
herangeht, kann die Energiekosten dauerhaft senken ohne den Betrieb zu beeinträchtigen.
Jede umgesetzte Maßnahme, ob groß oder klein, zahlt direkt auf die Wirtschaftlichkeit und
Nachhaltigkeit Ihres Unternehmens ein.

Gerade kleine und mittelständische Betriebe profitieren davon, wenn Energieeffizienz zur
festen Gewohnheit wird. Geringere Kosten, stabilere Prozesse und ein starkes Signal an
Kunden und Partner, dass verantwortungsvolles Handeln Teil der Unternehmens-DNA ist.
Beginnen Sie heute mit den ersten Quick Wins, einem klaren Plan und der Motivation,
langfristig besser zu wirtschaften.

FAQs- Häufig gestellte Fragen rund um das Thema

Wie können Unternehmen Strom sparen?

Durch effiziente Beleuchtung, moderne Geräte, automatische Abschaltsysteme und
bewusstes Nutzerverhalten. Besonders wirkungsvoll ist es, den Energieverbrauch regelmäßig
zu messen und Optimierungspotenziale gezielt umzusetzen.

Wann gilt ein Unternehmen als energieintensiv?

Wenn der Anteil der Energiekosten an der gesamten Wertschöpfung besonders hoch ist,
typischerweise in Branchen wie Metall-, Chemie- oder Papierindustrie.

Wie lässt sich der Energieverbrauch im Büro reduzieren?

Durch LED-Beleuchtung, Geräte im Energiesparmodus, konsequentes Abschalten nach
Feierabend und die richtige Raumtemperatur. Auch ein gemeinsamer Drucker und
papierarmes Arbeiten helfen.

Wie kann man extrem Strom sparen?

Nur notwendige Geräte nutzen, Beleuchtung optimieren, alte Technik ersetzen und Prozesse
energieeffizient gestalten. Eigenstrom aus Photovoltaik kann den Verbrauch zusätzlich
senken.

Kann man Strom von der Steuer absetzen (Gewerbe)?

Ja, Stromkosten gelten als Betriebsausgaben und sind für Unternehmen steuerlich absetzbar,
vorausgesetzt, sie entstehen im direkten Zusammenhang mit der gewerblichen Tätigkeit.

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